Augenärzte spielen eine zentrale Rolle in der modernen medizinischen Versorgung, da das Sehvermögen eines der wichtigsten Sinne des Menschen ist. Eine regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt kann dabei helfen, Sehschwächen frühzeitig zu erkennen, Augenerkrankungen rechtzeitig zu behandeln und schwerwiegende Folgen für die Sehkraft zu vermeiden. Ob Vorsorge, akute Beschwerden oder langfristige Betreuung – der Besuch beim Augenarzt ist in jedem Lebensalter sinnvoll und empfehlenswert.
Was macht ein Augenarzt?
Ein Augenarzt (Facharzt für Augenheilkunde) ist spezialisiert auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen und Funktionsstörungen des Auges und des Sehsystems. Dazu gehören unter anderem die Hornhaut, Linse, Netzhaut, der Sehnerv sowie die Augenmuskulatur. Neben medizinischen Untersuchungen führt der Augenarzt auch operative Eingriffe durch, wie beispielsweise die Katarakt-Operation (Grauer Star), Laserbehandlungen bei Fehlsichtigkeiten oder die Entfernung von Fremdkörpern im Auge.
Wann sollte man zum Augenarzt gehen?
Es gibt verschiedene Anzeichen und Situationen, in denen ein Besuch beim Augenarzt dringend angeraten ist. Dazu zählen:
- Plötzliche oder schleichende Verschlechterung der Sehkraft
- Lichtblitze, schwarze Punkte oder „Fliegende Mücken“ im Sichtfeld
- Schmerzen, Druckgefühl oder Rötung der Augen
- Trockene, brennende oder tränende Augen
- Doppelbilder oder verzerrtes Sehen
- Regelmäßige Vorsorge bei bekannten Augenerkrankungen in der Familie (z. B. Glaukom)
Auch Kinder sollten frühzeitig augenärztlich untersucht werden, um Sehstörungen wie Schielen oder Kurzsichtigkeit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Ab dem 40. Lebensjahr wird empfohlen, regelmäßig augenärztliche Kontrolluntersuchungen durchzuführen, da altersbedingte Erkrankungen wie der Grüne Star (Glaukom) oder Makuladegeneration oft unbemerkt beginnen.
Ablauf einer augenärztlichen Untersuchung
Der Ablauf einer Untersuchung beim Augenarzt beginnt meist mit einem ausführlichen Gespräch über Beschwerden, Vorerkrankungen und familiäre Risikofaktoren. Anschließend folgen verschiedene diagnostische Maßnahmen, die je nach Bedarf angepasst werden. Dazu zählen typischerweise:
- Sehschärfenmessung mit und ohne Korrektur (Brille/Kontaktlinsen)
- Prüfung des Augeninnendrucks zur Glaukomvorsorge
- Untersuchung des vorderen Augenabschnitts mittels Spaltlampe
- Betrachtung des Augenhintergrunds (Netzhaut, Sehnerv)
- Gesichtsfeldmessung bei Verdacht auf Ausfälle
- Pupillenerweiterung zur genaueren Beurteilung der Netzhautstruktur
Je nach Befund kann der Augenarzt weitere Maßnahmen wie eine OCT (optische Kohärenztomographie), Fluoreszenzangiographie oder spezielle Funktionstests veranlassen.
Häufige Augenerkrankungen
Augenärzte behandeln eine Vielzahl von Erkrankungen, die unterschiedliche Ursachen und Schweregrade haben können. Zu den häufigsten zählen:
- Grauer Star (Katarakt): Trübung der Augenlinse, meist altersbedingt
- Grüner Star (Glaukom): Erhöhter Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt
- Makuladegeneration (AMD): Erkrankung der Netzhautmitte, oft im Alter
- Diabetische Retinopathie: Netzhautschädigung durch Diabetes mellitus
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Entzündung durch Bakterien, Viren oder Reizstoffe
- Trockene Augen: Häufig bei Bildschirmarbeit oder klimatisierten Räumen
- Fehlsichtigkeiten: Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus
Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um das Fortschreiten vieler Erkrankungen zu verhindern und geeignete Therapien einzuleiten.
Behandlungsmöglichkeiten und Therapien
Je nach Erkrankung bietet der Augenarzt unterschiedliche Therapiemöglichkeiten an. Diese reichen von medikamentösen Behandlungen über Sehhilfen bis hin zu operativen Eingriffen. Beispiele hierfür sind:
- Augentropfen bei Glaukom oder Entzündungen
- Brillen oder Kontaktlinsen zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten
- Laserbehandlungen bei Netzhautproblemen oder refraktiven Eingriffen
- Linsenimplantationen bei Grauem Star
- Injektionstherapien bei Makuladegeneration
Zudem spielt die begleitende Beratung eine wichtige Rolle, insbesondere bei chronischen oder altersbedingten Augenerkrankungen.
Vorsorge und Prävention
Viele Augenerkrankungen verlaufen zu Beginn schleichend und verursachen kaum Beschwerden. Daher ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung besonders wichtig. Moderne Diagnostik ermöglicht es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln. Auch ein gesunder Lebensstil kann zur Augengesundheit beitragen. Dazu gehören:
- Ausreichender Schutz vor UV-Strahlen
- Verzicht auf Rauchen
- Ausgewogene Ernährung mit viel Vitamin A, C und E
- Bildschirmarbeit mit Pausen (20-20-20-Regel)
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Durch diese Maßnahmen lässt sich das Risiko für viele Augenerkrankungen deutlich senken.
Augenarzt in Ihrer Nähe finden
Wer einen Augenarzt sucht, sollte auf Erfahrung, Spezialisierung und technische Ausstattung achten. Viele Praxen bieten mittlerweile Online-Terminbuchungen an und informieren ausführlich über ihr Leistungsspektrum. Für bestimmte Eingriffe oder Diagnostik kann auch eine Überweisung in eine Augenklinik erforderlich sein.
Regelmäßige Kontrollen, frühzeitige Behandlung und das richtige Maß an Vorsorge – all das macht den Augenarzt zu einem unverzichtbaren Partner für den Erhalt unserer Sehkraft.